Wie gestaltet sich flexibles Arbeiten im Joballtag unserer Minds? Nora feierte im März diesen Jahres ihr zweijähriges Jubiläum bei QualityMinds. Ihr Arbeitsmodell mit Remote Work erlaubt ihr ortsunabhängig zu arbeiten, da sie nicht in der Nähe des QualityMinds Büros in Berlin lebt.
Sie ist agile Lerncoachin und zentrale Ansprechpartnerin für alle Themen rund ums Lernen. Ihr Studium der Bildungswissenschaften und ihre langjährige Berufserfahrung in diesem Bereich, unter anderem in der Selbstständigkeit, kommen ihr in ihrer aktuellen Rolle als Lern-Expertin zugute. Sie schätzt die Flexibilität ihres Teilzeitmodells und die offene Arbeitskultur bei QualityMinds.
Was magst du an deinem Arbeitsmodell bei QualityMinds besonders?
Nora: Mein Arbeitsmodell hat sich über die Zeit bei QualityMinds entwickelt. Anfangs habe ich nur remote gearbeitet und mich ab und zu mit meinen Kolleg:innen in einem Coworking Space getroffen. Als wir in Berlin mehre Minds waren, kam die Idee auf, ein eigenes Büro aufzubauen und mittlerweile gibt es dieses auch seit ca 1,5 Jahren.
Mir gefällt mein Arbeitsmodell, weil ich viel selbst planen und gestalten kann. Ich habe das Glück, nahe eines idyllisch gelegenen Sees zu wohnen. Im Sommer liebe ich es, in der Mittagspause oder nach Feierabend sofort zum Stand-Up-Paddling oder Schwimmen aufzubrechen. Das ist ein entspannender Ausgleich zu meiner Schreibtischtätigkeit. Wenn viele Meetings und Coachings anstehen, gehe ich zwischendurch gerne mal zehn Minuten raus, um auf den See zu schauen, die Augen zu entspannen und den Kopf frei zu bekommen. Das wirkt oft wie ein kleiner mentaler Neustart und hilft mir dabei, mich wieder auf neue Personen mir gegenüber einzustellen.
Zudem schätze ich die große Flexibilität meines Arbeitsmodells. Manchmal kombiniere ich im Work & Travel-Style die Arbeit mit Besuchen bei Familie oder Freunden, indem ich ein oder zwei Tage ans Wochenende dranhänge.
Wo siehst du Besonderheiten bei deinem Arbeitsmodell?
Nora: Die Flexibilität im HomeOffice ist fantastisch, gerade weil ich mir die Arbeit nach meinen eigenen Vorstellungen gestalten kann. Mein Mann arbeitet ebenfalls häufig im HomeOffice und an manchen Tagen treffen wir uns recht oft in der Küche z. B. beim Tee kochen oder Mittagessen.
Wie nutzt du die Möglichkeit, dank deines Remote-Modells auch Work & Travel zu machen?
Nora: Ich besuche gerne Familie und Freunde, die weiter weg wohnen und nehme in diesem Zuge etwas Arbeit mit. Manchmal hänge ich dafür auch ein oder zwei Tage ans Wochenende dran, um mehr Zeit mit meinen Lieben verbringen zu können.
Bisher war ich im Work & Travel-Style nur in Deutschland unterwegs. Einmal habe ich im Rahmen eines Urlaubs einen halben Tag von der Ostsee aus gearbeitet, da es für ein Kundenprojekt nötig war. Ansonsten trenne ich aber Job und Urlaub lieber, um dann wieder komplett erholt zur Arbeit zurückzukehren.
Arbeitest du auch mal von unterwegs aus?
Nora: Ich arbeite manchmal im Zug, wenn ich auf dem Weg ins Berliner Büro bin. Das hängt allerdings oft von verschiedenen Faktoren ab: Funktioniert das Wlan, wie schnell bin ich durch das Funkloch durch und habe ich einen Sitzplatz am Tisch ergattert? Kleinere Aufgaben, die offline zu erledigen sind, lassen sich aber gut abarbeiten. Generell kann ich jedoch im Home Office, ganz in Ruhe, am besten arbeiten.
Wie sieht dein Arbeitsplatz im Home Office mit deinem technischen Setup aus?
Nora: Da ich an einem Sekretär arbeite, habe ich meine Geräte hintereinander angeordnet: Vorne steht mein Laptop, dessen Tastatur ich nutze, und dahinter befindet sich der externe Monitor. Bei QualityMinds ist es zum Glück unkompliziert möglich, die benötigte Ausrüstung zum effizienten Arbeiten zu erhalten. Wenn ich für einzelne Calls keinen externen Monitor benötige, kann ich auch mal im Stehen arbeiten, das ist eine gute Abwechslung, auch für den Rücken.
Wie findest du das technische Setup bei den Arbeitsplätzen im Büro?
Nora: Die moderne Hardware und Technik in unseren Büros nutze ich immer gerne. Generell sind unsere Büros alle sehr schön und hell eingerichtet und bieten verschiedene Arbeitsplatzsettings, so dass ich auch gerne an den anderen Büro-Standorten arbeite.
Schaffst du es, deinen Laptop im HomeOffice nach Feierabend zuzuklappen?
Nora: Ja, mittlerweile fällt es mir leicht, den Arbeitslaptop zugeklappt zu lassen, wenn ich nicht arbeite. Im Idealfall schließe ich dann auch meinen Sekretär.
Früher war ich lange Zeit in Vollzeit selbstständig, was die Vermischung von Privatem und Beruflichem leider begünstigt hat. Meine privaten Angelegenheiten waren oft nur einen Klick von meiner Arbeit entfernt. Daher habe ich mir die Fähigkeit, das zu trennen, früh antrainiert und es zahlt sich jetzt aus.
Wie findest du unsere Teamevents, wie das Sommerevent, die Kulturtage und die Weihnachtsfeiern?
Nora: Die vielen Veranstaltungen, die wir für die Minds anbieten, sind immer ein Highlight für mich. Die inspirierende Atmosphäre dieser Events lädt zum Austausch ein und ich komme immer mit vielen neuen Ideen zurück. Dort habe ich die Gelegenheit, mit meinen Kolleg:innen außerhalb ihrer üblichen Lern- oder Arbeitssituation zu sprechen.
Normalerweise drehen sich unsere Gespräche zum größten Teil um das Lernen, die Gestaltung der Lernsprints sowie um die Reviews und Retros. Da ich firmenweit mit fast allen deutschsprachigen Mitarbeitern zusammen arbeite, ist es ist für mich sehr wertvoll, sie abseits dieser arbeitsbezogenen Kontexte zu treffen und einfach zu plaudern. Letztens hatten wir auch einen Teamstrategietag in Nürnberg, der sehr bereichernd war.
Wie gestaltest du die Kommunikation im HomeOffice im Vergleich zum Büro-Setting?
Nora: Unsere Kommunikation erfolgt hauptsächlich über Slack, insbesondere in themenbezogenen Kanälen. Ich bevorzuge es, direkt zu schreiben, wenn ich etwas benötige und vermeide unangekündigte Anrufe. Ich frage lieber vorab, ob jemand für ein Gespräch verfügbar ist. Mit einigen Kolleg:innen habe ich regelmäßige und unregelmäßige Meetings, besonders bei thematischen Überschneidungen. Ich bin zum einen verantwortlich für das interne agile Lerncoaching sowie zum anderen für unsere Ausbildung zum agilen Lerncoach. Für beide Themen haben wir feste Kommunikationskanäle.
Ich plane nach Möglichkeit Fokusphasen und blockiere längere Zeiten in meinem Kalender. An bestimmten Tagen widme ich mich intensiver den Lerncoachings, an anderen der Projektbetreuung oder den Nacharbeiten. Das digitale “QualityMinds Daily” soll spontane, firmenweite Begegnungen ersetzen, die sonst im Büro passieren, aber ich nehme eher selten daran teil, obwohl ich solche zufälligen Treffen schätze. Oft haben dabei Minds aus den anderen Teams sehr gute Ideen und Lösungsansätze, so dass sich schon morgens tolle Synergieeffekte ergeben können.
Im Home Office kann ich konzentrierter arbeiten, vermisse jedoch die spontanen Gespräche, die im Büro zustande kommen. Daher gehe ich an weniger terminlastigen Tagen gern ins Büro, um solche Begegnungen zu ermöglichenund verabrede mich gezielt mit Kolleg:innen. Das Büro nutze ich dann für die Aufgaben, bei denen eine lockere Atmosphäre hilfreich ist. Ansonsten plane ich meine Termine so, dass Zeit für Austausch und gemeinsame Mittagspausen bleibt. In unserem Berliner Büro organisieren wir gelegentlich auch teamübergreifende Treffen, die jedesmal wertstiftend sind.
Was schätzt du an der Arbeitskultur bei QualityMinds?
Nora: Da viele von uns remote arbeiten, schätze ich die ausgezeichneten internen Strukturen, die wir etabliert haben. Mittels unseres unternehmensinternen Kommunikations-Tools Slack gelingt es uns, stets in Verbindung zu bleiben. Selbst wenn Kollegen in Besprechungen sind, kann man ihnen Nachrichten hinterlassen, auf die sie antworten, sobald sie Zeit finden. Diese asynchrone Kommunikationsweise funktioniert sehr effektiv. Natürlich besteht aber auch das Risiko, dass solche Tools auch mal ablenken, wenn man sie nicht gezielt nutzt.
Hast du besondere Rituale in deinem Arbeitsalltag?
Nora: Eigentlich habe ich keine wirklich feste Routine, die ich jeden Tag mache. Aber im Sommer habe ich ein Ritual, das ich sehr mag: Vor meinem Arbeitstag gehe ich kurz alle Nachrichten durch, die reingekommen sind und dann genieße ich meinen ersten Tee am liebsten in der Sonne auf der Treppe, die von meinem Balkon in den Garten führt. Das ist mein Lieblingsritual bei gutem Wetter, und ich vermisse es sehr im Herbst und Winter, eine vergleichbare ‚Winteredition‘ habe ich leider noch nicht gefunden. Nach dieser persönlichen ‘Tee-Zeremonie’ habe ich oft schon einige Dinge im Kopf sortiert, kann mich anschließend an meinen Sekretär setzen und mein Arbeitstag beginnt positiv.
Da mein Sekretär in unserem Wohnzimmer steht, räume ich ihn meistens abends auf und klappe ihn zu, um die Arbeit optisch zu entfernen: aus den Augen, aus dem Sinn. Das hilft mir, berufliches und privates zu trennen und mich auf den Feierabend einzustimmen.
Du bist unsere Expertin für Weiterbildung. Welche Weiterbildungsangebote nutzt du selbst?
Nora: Zum Einen nutze ich natürlich auch selbst mit großer Freude unser Angebot des agilen Lerncoachings mit all seinen Möglichkeiten und werde dabei intern von meinem Kollegen Manuel betreut. Da ich selbst agile Lerncoachings gebe, habe ich dadurch auch die interne Perspektive und betrachte somit viele Dinge nochmal anders. Es hilft mir zudem, mich selbst und meine Arbeit zu reflektieren sowie Inspiration mitzunehmen.
Zum Anderen nutze ich gerne den Bildungsurlaub, der allen Arbeitnehmern, die außerhalb von Bayern oder Sachsen wohnen, zusteht. Dieses Jahr zog es mich dafür ans Wasser: Ich wollte mehr über die Vereinbarkeit von Tourismus und Industrie mit dem Naturschutz und dem UNESCO-Weltkulturerbe erfahren.
Wie läuft das agile Lerncoaching bei QualityMinds ab?
Nora: Der Fokus bei QualityMinds liegt auf agilem Lernen, das kann sowohl vor Ort als auch im Home Office erfolgen. Das agile Lerncoaching ist individuell und auf die Lernenden zugeschnitten. Die Struktur gibt einen Rahmen und einen zeitlichen Ablauf vor, die Umsetzung der Lerneinheiten ist dann flexibel und auf selbstverantwortlicher Basis.
In der Planungsphase definieren wir gemeinsam, was und wie mein Gegenüber lernen möchte und welche Ressourcen genutzt werden sollen. Die Länge des Lernsprint kann individuell angepasst werden – einige möchten währenddessen einen regelmäßigen Austausch nutzen, andere brauchen das weniger. Am Ende gibt’s eine Reflexion: Welche Lernziele wurden erreicht? Wie hat der persönliche Lernrhythmus funktioniert? Was wurde über die individuelle Art des Lernen erfahren und sollte in zukünftigen Lernsprints beachtet und integriert werden? Dadurch entwickeln sich nicht nur fachliche Fähigkeiten, sondern jedes Mind lernt auch etwas über das eigene, individuelle Lernen – so entsteht eine wertvolle Metakognition.
Bei uns kann jedes Mind selbst bestimmen, was er oder sie lernen möchte. ‘Lern doch was du willst’ ist unser Motto. Das Themenspektrum ist entsprechend breit: Du kannst Fähigkeiten erwerben, die dich beruflich voranbringen oder dich für berufsrelevante Zertifikate qualifizieren, aber auch private Interessen haben ihren Platz. Insbesondere Kolleg:innen mit Familie ermutige ich immer, sich auch private Lernziele zu setzen. Denn oftmals kommen persönliche Bedürfnisse neben Job und Kindern zu kurz und dann ist es umso wichtiger, auch etwas für sich selbst zu tun, bzw. zu lernen. Diese große Freiheit bei der Wahl der Lernthemen und unsere vielen Unterstützungsangebote macht QualityMinds für mich so besonders.
Ein beliebtes Thema war eine Weile beispielsweise ‘Meal-Prepping’, das vielen hilft, ihren Familienalltag entspannter zu gestalten. Andere wählen beispielsweise sportliche Ziele, um ihre Fitness zu steigern. Du könntest beispielsweise herausfinden, wie viele Sporteinheiten pro Woche dich optimal unterstützen, damit du dich so richtig wohl in deiner Haut fühlst. Das Erlernen von Musikinstrumenten und Sprachen sind genauso wie Einblicke in KI ebenfalls gefragt. Die Lernthemen variieren stark und sind so individuell wie unsere Lernenden selbst.
Letztes Jahr habe ich in einem Experiment zwei eigene Lernthemen kombiniert: Als mein ‘Spaß-Lernthema’ habe ich Gleichgewichtsübungen beim Stand-up-Paddling geübt, als ‘vernünftiges Lernthema’ kümmerte ich mich um das wichtige, aber weniger motivierende Thema Patientenverfügung. Das war für mich eine ideale Mischung, da mein agiler Lerncoach mich beim Lernthema ‚Patientenverfügungen‘ immer ein bisschen gepusht hat, beim Stand-up-Paddling konnte ich ihm dann wiederum stolz von meinen Erfolgen berichten.
Welcher ‘Lerntyp’ bist du? Kannst du besser in eher ruhigeren Umgebungen arbeiten oder brauchst du ein bisschen Trubel um dich herum?
Nora: Im agilen Lerncoaching nutzen wir die Bezeichnung der “Lerntypen” nicht, da das Konzept wissenschaftlich nicht belegt ist und zudem das Schubladendenken fördert. Jede/r hat ganz eigenen Faktoren, die gutes Lernen fördern oder bremsen können. Ich bevorzuge eine ruhige Umgebung. Wenn ich Nebengeräusche wähle, dann nur selbst ausgesuchte, wie Musik oder Naturgeräusche. Mit der Zeit habe ich immer besser herausgefunden, was für mich gut funktioniert: Meeresrauschen vermittelt mir zu sehr das Gefühl von Urlaub. Wenn ich gedanklich die Sonne genieße und die Füße im Wasser halte, dann ist das wenig förderlich für eine produktive Arbeitsatmosphäre. Regengeräusche hingegen finde ich sehr angenehm, das wirkt beruhigend. Manchmal höre ich auch Songs.
Jeder kann seine individuellen, begünstigenden Faktoren herausfinden und sich zunutze machen. Früher habe ich viel mit Studierenden gearbeitet und bei ihnen waren die Präferenzen hinsichtlich Lernumgebung bunt gemischt. Manche bevorzugten die absolute Stille einer Bibliothek, am besten noch mit Kopfhörern. Andere wiederum lernten am besten in einem belebten Straßencafé, holten sich einen guten Kaffee und konnten sich dank des Umgebungslärms optimal konzentrieren. Es ist faszinierend, wie unterschiedlich Menschen sind und diese Individualität begegnet mir jeden Tag im Lerncoaching. Ich lerne jeden Tag etwas Neues dazu, das ist toll!
Zum Schluss: Was ist dein Lern-Tipp für alle Lernenden?
Nora: Das hängt von der spezifischen Herausforderung ab. Ich schätze zum Beispiel die Methoden von Vera Birkenbihl sehr. Die ABC-Listen-Technik wurde zum Beispiel von ihr entwickelt und ist eine einfache Übung zur kreativen Sammlung von Ideen oder um den eigenen Wissensstand abzufragen. Sie ist für viele Lernenden gut geeignet, vor allem für den Einstieg in ein neues Lernthema.
Abstraktere Themen, die man nicht direkt im Alltag anwenden kann, wie etwa fortgeschrittene Mathematik, empfinden viele als schwieriger. Ich habe beobachtet, dass das Lernen umso leichter fällt, je interessanter und anwendbarer das Thema für die lernende Person ist. Zum Beispiel beschrieben viele meiner Coachees, dass das Lernen in der Fahrschule als deutlich effektiver, zielgerichteter und konzentrierter wahrgenommen wurde, weil das Gelernte unmittelbar praktisch umgesetzt wurde. Selbst die Theorie ließ sich leichter bewältigen, indem man sich vorstellte, man säße tatsächlich im Auto. Die Motivation steigt also oft auch mit höherem Praxisbezug.
Generell ist Lernen immer situationsabhängig und sehr vielfältig. Ein Grundatz bei QualityMinds ist es, dass Lernen Spaß machen soll. Wir schneiden die Lernmethoden im agilen Lerncoaching auf den Lernenden zu und übergeben ihm oder ihr konsequent die Verantwortung für den eigenen Lernprozess. Dadurch erhalten wir großartige und vor allem nachhaltige Lerneffekte.
Ihr wollt mehr über agiles Lernen bei QualityMinds erfahren? Hört in unseren Podcast über agiles Lernen rein.
Ihr wollt mehr Interviews mit unseren Minds lesen? Lese hier die Interviews unserer Kolleg:innen Max, Bettina, Klaus, Mario, Katja, Tobias, Richard und Lukas.
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