DNS-Probleme – Wenn dein Service nicht mehr erreichbar ist

Das Szenario: Alle Türen sind offen – nur kann dich niemand finden

Plötzlich häufen sich die Meldungen: Nutzende können deine App nicht mehr erreichen. Du rechnest mit dem Schlimmsten – einem Ausfall im Backend vielleicht – doch alles scheint in Ordnung. Die Server sind online, die Logs unauffällig, der Dienst läuft stabil. Und trotzdem: keinerlei Anfragen, keine Aktivität. Alles wirkt… zu ruhig.

Dann wird klar: Es liegt am DNS. Der Domain Name Service bildet die Brücke zwischen deinen Nutzer:innen und der Infrastruktur. Wenn diese Verbindung gestört ist, nützt auch das stabilste System nichts – es wird schlicht nicht mehr gefunden. Da DNS oft nicht Teil der eigentlichen Anwendung ist, gerät es leicht aus dem Blick. Bis es zum Problem wird.

Typische Ursachen:

  • Eine abgelaufene Domain
  • Fehlerhafte oder veraltete DNS-Einträge
  • Probleme beim DNS-Anbieter selbst

Sobald du DNS als Ursache identifiziert hast, zählt jede Minute.

Der Quick-Fix: DNS wiederherstellen

Jetzt geht es darum, die Erreichbarkeit so schnell wie möglich wiederherzustellen:

  • Domain verlängern: Falls die Domain abgelaufen ist, sofort erneuern.
  • DNS-Konfiguration prüfen: Fehlerhafte oder veraltete Einträge korrigieren oder auf den letzten funktionierenden Stand zurücksetzen.
  • Backup-Provider nutzen: Wenn der DNS-Anbieter selbst betroffen ist, kann ein Wechsel zu einem alternativen Anbieter helfen – sofern vorbereitet.

Wichtig: Auch nach der Behebung des Problems dauert die DNS-Propagation oft einige Zeit. Deshalb ist Kommunikation entscheidend – informiere deine Nutzenden und biete, wenn möglich, einen temporären Workaround (z. B. eine IP-Adresse) an.

Die langfristige Lösung: Auf DNS-Ausfälle vorbereitet sein

DNS-Probleme lassen sich nicht vollständig vermeiden – aber ihre Auswirkungen lassen sich begrenzen. Ein widerstandsfähiges DNS-Konzept hilft, vergleichbare Ausfälle künftig besser zu überstehen:

  • Mehrere Anbieter verwenden: So vermeidest du die Abhängigkeit von einem einzelnen DNS-Dienst.
  • Regelmäßige Konfigurationsprüfungen: Audits helfen dabei, Fehler frühzeitig zu erkennen und zu beheben.
  • Monitoring und Alarme einrichten: So wirst du über DNS-Probleme informiert, bevor Nutzende es bemerken.
  • Domainverwaltung absichern: Falls keine automatische Verlängerung aktiv ist, sollten klare Erinnerungsprozesse etabliert sein, um Ablaufprobleme zu vermeiden.

Kurz gesagt

Auch wenn deine Anwendung technisch einwandfrei läuft – ohne funktionierende DNS-Auflösung bleibt sie faktisch offline. Die häufigsten Ursachen sind simpel: abgelaufene Domains, fehlerhafte Konfigurationen oder Probleme beim Anbieter. Die Folgen sind dennoch gravierend. Um Ausfälle zu minimieren, lohnt sich eine proaktive DNS-Strategie – mit Redundanz, regelmäßiger Prüfung und konsequentem Monitoring. DNS ist nicht Teil deines Codes, aber ein zentraler Bestandteil deiner Erreichbarkeit – und sollte entsprechend ernst genommen werden.

Stay tuned,
Matthias

Dieser Blog Post ist Teil unserer mehrteiligen Serie in der wir typische Software Outages beschreiben und euch dabei helfen sie schnell zu beheben. Alle weiteren Posts findet ihr unter Vorwort: Wie Du das Chaos managest – Der richtige Umgang mit Software-Incidents | QualityMinds.

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