Remote Work bei QualityMinds: Bewusst Rituale schaffen

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Ein Gespräch mit Tobias, Head of IT und Team Lead R&D bei QualityMinds

Tobias’s Arbeitsmodell: Tobias hat viel Erfahrung mit Remote Work: seit 9 Jahren arbeitet er remote als Software Developer Backend / Infrastructure in der Projektarbeit. Warum er Fan von Remote Work ist und warum er trotzdem mindestens einmal im Monat eine mehrstündige Autofahrt auf sich nimmt, um seine Kollegen im Büro zu treffen, erfahrt ihr im folgenden Blogbeitrag.

Warum funktioniert Remote Work für dich? Was gefällt dir gut an diesem Modell?

Tobias: Ein großer Vorteil von Remote Work im Vergleich zum klassischen Bürojob ist für mich: ich kann dort arbeiten, wo ich möchte und bin flexibel. In meinem Haus habe ich einige Lieblingsorte gefunden, an denen ich gut arbeiten kann. Mir gefällt auch, dass ich dank Remote Work die ideale Arbeitsumgebung für mich selbst schaffen kann. Ich bin produktiver, wenn ich Nebengeräusche bei der Arbeit höre, andere können besser in ruhigeren Umgebungen arbeiten. Wenn ich mal einen anderen Arbeitsplatz möchte, gehe ich in ein nahegelegenes Coworking-Space, ins Café oder bei schönem Wetter gerne auch mal an die frische Luft in den Garten oder Park.  

Ein unschlagbarer Vorteil von Remote Work ist für mich als Vater: ich konnte dank Home Office viele wertvolle Momente mit meinem kleinen Sohn in seinen ersten Monaten verbringen. Diese Zeit, in der ich ihn aufwachsen sehen durfte, möchte ich auf keinen Fall missen. Viele haben diesen Benefit nicht, diejenigen die Schicht arbeiten beispielsweise. Das merkt man dann oft im Austausch mit Kunden, die sehr positiv überrascht darauf reagieren, wenn man erzählt, dass man im Home Office bei seinem kleinen Kind bleiben kann. QualityMinds bietet mir zudem ‚Kinderkrankentage‘, die ich nach Absprache mit meinen Kollegen flexibel nehmen kann, wenn mein Kind mal krank ist. 

Bei der Arbeit im Restaurant

Wo liegen die Herausforderungen?

Tobias: Remote Work bietet zahlreiche Vorteile, aber auch einige Herausforderungen. Diese ergeben sich vor allem dann, wenn man das Arbeitsmodell langfristig verfolgt.   

Zum einen birgt das Arbeiten von zu Hause eine höhere Ablenkungsgefahr, da der Alltag zuhause von den Arbeitsaufgaben ablenken kann. Wenn meine Familie mich bittet, ‘mal kurz’ etwas zu erledigen, lehne ich das ab – ich bin in meiner Arbeitszeit nicht für andere Sachen verfügbar, und das ist auch wichtig.

Man muss auch aufpassen, nicht der Gefahr zu erliegen, sich im Home Office ‘einzugraben’ und vom restlichen Team isoliert zu arbeiten. Gerade in IT-Projekten, die wenig Austausch im Team erfordern, kann der Kontakt mit den Kollegen schonmal unbewusst vernachlässigt werden. Auch der kleine Smalltalk im Büro an der Kaffeemaschine fehlt einfach. Aber die Kommunikation-Tools, die wir bei QualityMinds nutzen, wie z.B. Slack, helfen dabei, solche Dinge zu ersetzen.

Bei mir kommt noch hinzu, dass ich weiter weg von meiner Arbeitsstelle wohne und mich auch am Wochenende nicht so einfach mit meinem Team treffen kann. Zudem ergeben sich auch Lösungen für meine Projekte schneller im Büro, da meine Kollegen dort sofort sehen, wenn ich Unterstützung benötige und wir gemeinsam schnell Ideen finden können.  

Man muss also viele Abläufe und Mechanismen, die sich im Büroalltag von selbst ergeben, bei Remote Work bewusst selbst erschaffen.

Welche Tricks helfen dir dann dabei, Remote Work optimal zu gestalten?

Tobias: Eine Anekdote: Ein Kollege hat sich im Homeoffice während seiner Arbeitszeit immer im Anzug an den Schreibtisch gesetzt. Er hat mich inspiriert und ich mache mich jetzt auch jeden Morgen so fertig, als ob ich ins Büro gehen würde. Dies dient nicht nur dazu, mich selbst in eine professionelle Arbeitsstimmung zu versetzen, sondern auch als klares Signal an meine Familie, dass nun meine Arbeitszeit beginnt und ich nicht abgelenkt werden möchte.

Während solche Rituale im Büroalltag beinahe automatisch entstehen und oft nicht bewusst wahrgenommen werden, etwa das tägliche Aufsuchen der Kaffeeküche für einen kurzen Austausch mit Kollegen, müssen sie im Homeoffice aktiv geschaffen und gepflegt werden. Sie helfen die Grenze zwischen Arbeit und Privatleben auch im Home Office zu ziehen und klare Verhältnisse für mich und meine Familie zu schaffen. 

Dazu gehört auch der regelmäßige Austausch mit den Kollegen. Huddles in Slack ermöglichen es mir, trotz der großen räumlichen Distanz zu meinen Kollegen, mit ihnen in Kontakt zu bleiben und ein Gefühl des gemeinsamen Schaffens und Teamgeist zu bewahren. Durch gezielte Maßnahmen wie regelmäßige virtuelle Kaffeepausen oder Team-Meetings via Videochat kann dieser Austausch gefördert und ein Ersatz für die fehlenden spontanen Begegnungen im Büro geschaffen werden. Solche bewusst eingeführten Rituale helfen, die Zusammenarbeit sowie den Teamgeist zu stärken. 

Feste Rituale spielen also eine entscheidende Rolle im Arbeitsalltag von Remote Work, insbesondere wenn es um die Gestaltung des Tagesablaufs geht. 

Wie unterscheidet sich die Kommunikation im Home Office?

Tobias: Remote Work bedeutet auch, Kommunikation neu zu gestalten. Ich gehe aktiv auf meine Teamkollegen zu und muss selbst nach Unterstützung fragen, wenn ich diese brauche. Im Homeoffice herrscht vorrangig Pull-Kommunikation vor, bei der ich selbst die Initiative ergreifen und nach Informationen fragen muss. Im Gegensatz zur Push-Kommunikation im Büro, wo Kollegen von sich aus auf mich zukommen und automatisch sehen, wenn ich Hilfe brauche. 

Die kleinen Gespräche in der Kaffeeküche spielen im Büroalltag eine wichtige Rolle – sie ermöglichen es, Projekte wieder aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten und frische Einsichten zu gewinnen. Im HomeOffice ermöglicht mir ein Huddle in Slack diese wertvollen Gespräche. Meine Kollegen haben sich schon dran gewöhnt, dass sie öfter mal einfach so von mir angerufen werden.

Fazit

Tobias: Remote Work bietet mir viele Vorteile, unter anderem die Freiheit mir meinen Arbeitsplatz selbst zu gestalten und die Möglichkeit, mehr Zeit mit meiner Familie zu verbringen.

Die Herausforderung ist, bei Remote Work aus der Routine auszubrechen und sich bewusst Rituale und Strukturen zu schaffen, die helfen die kleinen, aber wichtigen Büroalltäglichkeiten zu ersetzen.

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Tobias bei der Arbeit - Remote Work

Geschrieben von

Anika Lechner