Arbeitszeiten in agilen Unternehmen

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Im Zeitalter der Digitalisierung sind wir stets verbunden und erreichbar – für viele Menschen bedeutet dies allerdings, dass sie deutlich mehr arbeiten als die 40 Stunden, die oft in ihrem Arbeitsvertrag stehen. Zwar soll agiles Arbeiten verhindern, dass wir unnötig Zeit vergeuden, das Problem der Mehrarbeit löst sie jedoch nicht unbedingt – bisweilen unterstützt sie es sogar. Insbesondere dann, wenn zwar agil gearbeitet werden soll, aber außerhalb keine Atmosphäre des Vertrauens und der Selbstbestimmung geschaffen wurde.

Vertrauensarbeitszeit und neue Konzepte

Wenn es von außen keine Einschränkungen gibt, ist eine Vertrauensarbeitszeit ein wunderbare Sache – denn sie ermöglicht es den Mitarbeitern sich Zeiten frei einzuteilen und auf neue Situationen schnell reagieren zu können. Man soll sich ganz auf das Ergebnis konzentrieren, anstelle Zeit im Büro abzusitzen, wenn man bereits merkt, dass das Ziel an diesem Tag eventuell nicht erreicht wird oder bereits erreicht wurde. Die Vertrauensarbeitszeit ist deshalb ein wichtiger Meilenstein im selbstregulierten Arbeiten und ein schöner Beweis des entgegengebrachten Vertrauens zwischen Arbeitgeber und den Mitarbeitern. Damit die Arbeit dennoch nicht schnell überhand nimmt, sollten neue Konzepte gedacht und gelebt werden. So sollte es auch während des Tages möglich sein, zum Sport, ins Kino oder mit den Kindern in den Tierpark zu gehen, wenn die Arbeit geschafft oder an dem Tag aus verschiedenen Gründen nicht erreicht werden kann. Vertrauensarbeitszeit bedeutet, dass der Mitarbeiter selbst beurteilen kann, wieviel Zeit er oder sie für eine Aufgabe noch braucht und sich die Zeit dafür frei einteilt.

Das bedeutet aber auch, dass man Mitarbeitern die ständig bis tief in die Nacht am Schreibtisch sitzen, freundlich daran erinnern darf, dass sie auch Zeit in sich und ihre Freizeit investieren sollen. Das kann z.B. mit Zeiterfassungs-Tools wie toggl erreicht werden, die ein Bewusstsein dafür schaffen, wieviel Zeit man tatsächlich mit der Arbeit verbringt.

Förderung und Unterstützung von agilen Arbeitszeiten

Agil sein heißt auf neue Situationen angemessen zu reagieren. Das heißt, dass man (insbesondere TeamLeads und Geschäftsführer) diese Konzepte vorleben (z.B. nicht selbst bis tief in die Nacht E-Mails beantwortet) und fördern muss. So ist es wenig hilfreich, wenn man Mitarbeiter z.B. in großer Runde, darauf hinweist, dass sie ja schon wieder im Kino waren und sie vor anderen isoliert. Schöner ist eine Atmosphäre, in der man von der aktuellen Kunstausstellung etc. erzählt und so andere motiviert, diese auch zu besuchen.

Agile Unternehmen profitieren von der Selbstständigkeit ihrer Mitarbeiter und ihrem Willen Entscheidungen zu treffen – es ist ganz im Sinne des Unternehmens hier den nächsten Schritt zu gehen und die erbrachte Leistung nicht mit der eingebrachten Zeit zu verwechseln.

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Geschrieben von

Vera Baum