Das Szenario: „In Staging hat’s noch funktioniert…“
Stell dir vor: Dein Team hat gerade ein neues Feature ausgeliefert. Das Deployment läuft durch, die CI/CD-Pipelines zeigen grün – und für einen kurzen Moment scheint die Welt in Ordnung zu sein. Dann beginnen die Alerts:
- Die Antwortzeiten der API schnellen in die Höhe,
- Nutzer melden Fehler
- Ganze Services fallen ohne ersichtlichen Grund aus
Sehr wahrscheinlich fragst du dich: Was um alles in der Welt passiert hier gerade?
Etwas in diesem letzten Deployment – sei es ein versteckter Bug im Code, eine falsch gesetzte Umgebungsvariable oder ein unerwarteter Spezialfall – hat das System aus dem Takt gebracht. In Staging lief noch alles, doch in Produktion stockt es.
Und falls du schon einmal etwas in Produktion gebracht und es gleich danach bereut hast: Du bist nicht allein.
Erste Reaktion: Rollback, durchatmen, analysieren
In solchen Momenten zählt vor allem eines: Geschwindigkeit. Die effektivste Maßnahme ist oft auch die einfachste: Rollback. Die meisten Deployment-Pipelines bieten eine Möglichkeit, Änderungen schnell zurückzusetzen – nutze sie. Kehre zur letzten stabilen Version zurück, damit das System so schnell wie möglich wieder läuft.
Der Versuch auf die schnelle einen Bugfix zu entwickeln – auch gerne “fix-forward” genannt – macht es oft nur schlimmer. Sobald der Rollback abgeschlossen und der Druck raus ist, kann dein Team die Ursachen in einer kontrollierten Umgebung analysieren. Fehleranalysen sind deutlich angenehmerer, wenn man nicht parallel Feuer löschen muss.
Warum passiert das (immer wieder)?
Probleme nach einem Deployment sind leider weit verbreitet. Sie entstehen, weil:
- Bugs durch Reviews oder Tests rutschen
- Konfigurationen sich in unterschiedlichen Umgebungen anders verhalten
- Spezialfälle oft erst unter realer Last auftauchen
Kein Team ist völlig davor gefeit. Und zum Glück gibt es Wege, das Risiko zu minimieren.
Wie sich Schäden künftig vermeiden lassen
Hier ein paar bewährte Praktiken, die wirklich einen Unterschied machen können:
- Robuste Rollback- und Rollout-Mechanismen – Euer Team sollte in der Lage sein, schnell und sauber auf eine stabile Version zurückzugehen. Ein Rollback sollte genauso reibungslos laufen wie ein Deployment. Der mögliche Schaden eines Deployments lässt sich auch durch ensprechende Routstrategien begrenzen. Ein Beispiel wären hier stufenweise Rollouts.
- Tests vor dem Deployment – So viel wie möglich automatisieren, aber auch gezielt in produktionsnahen Umgebungen testen.
- Änderungen dokumentieren – Eine klare Dokumentation von Code- und Konfigurationsänderungen erleichtert die Fehlersuche enorm.
Es geht nicht um Perfektion, sondern um Vertrauen: darauf, dass ihr im Fall der Fälle schnell reagieren könnt – darauf, dass der maximale Schaden sich in grenzen hält – und darauf, dass ihr aus gemachten Fehlern lernt.
Möchtet ihr eure Deployments entspannter angehen?
Genau in diesen Lernprozessen unterstütze ich Teams regelmäßig. Wenn ihr euren Deployment-Prozess robuster machen möchtet, weniger Chaos nach Releases erleben wollt oder einfach mal einen zweiten Blick auf eure Pipeline gebrauchen könnt – meldet euch gerne bei mir.
Wir schauen gemeinsam auf euren aktuellen Prozess und finden heraus, was eure Rollouts sicherer, reibungsloser und stressfreier machen kann.
Stay Tuned,
Matthias
Dieser Blog Post ist Teil unserer mehrteiligen Serie in der wir typische Software Outages beschreiben und euch dabei helfen sie schnell zu beheben. Alle weiteren Posts findet ihr unter Vorwort: Wie Du das Chaos managest – Der richtige Umgang mit Software-Incidents | QualityMinds.
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