Plötzlich offline – und keiner hat es kommen sehen
Es ist Montagmorgen. Die Woche beginnt, die erste Tasse Kaffee steht bereit – und plötzlich explodiert dein Postfach.
- „Nutzer können sich nicht einloggen!“
- „Die API antwortet nicht!“
- „Irgendwas ist kaputt, bitte prüfen!“
Zunächst scheint alles in Ordnung zu sein – die Server laufen, es gab keine Deployments über das Wochenende, die Ressourcenauslastung sieht normal aus. Doch dann ein Blick in die Logs – und die Ursache wird klar: Ein SSL-Zertifikat ist abgelaufen. Oder ein API-Key für einen Drittanbieter ist nicht mehr gültig. Das System, das am Freitag noch einwandfrei funktionierte, fällt nun spektakulär aus – nur wegen eines abgelaufenen Datums.
Kommt dir das bekannt vor? Wer lange genug in DevOps, Platform Engineering oder SRE arbeitet, hat so etwas sicher schon erlebt.
Die schnelle Lösung: Das System wieder online bringen
Die oberste Priorität ist jetzt, die Funktionalität so schnell wie möglich wiederherzustellen.
- Wenn ein SSL-Zertifikat abgelaufen ist, muss ein neues von der Zertifizierungsstelle (CA) bezogen und auf den Servern oder Load Balancern aktualisiert werden.
- Wenn ein API-Schlüssel oder eine andere Berechtigung nicht mehr gültig ist, sollte ein neuer Schlüssel vom Anbieter ausgestellt und in der Konfiguration der Anwendung hinterlegt werden.
Damit ist die akute Krise abgewendet, das System läuft wieder, und die Nutzer können sich erneut anmelden. Aber die entscheidende Frage bleibt: Warum hat niemand das kommen sehen?
Die versteckte Gefahr: Es geht nicht nur um ein abgelaufenes Zertifikat
Ein solcher Ausfall ist nicht nur das Ergebnis eines einzelnen übersehenen Ablaufs. Es geht darum, wie Teams den Lebenszyklus von Zertifikaten und Zugangsdaten verwalten – oder eben nicht verwalten.
API-Schlüssel, OAuth-Tokens und SSL-Zertifikate haben alle ein Ablaufdatum. Und trotzdem verlassen sich viele Teams noch immer auf manuelle Verwaltung – Kalendererinnerungen, Excel-Tabellen oder das Prinzip Hoffnung.
Das Muster ist klar: Es ist nicht die Frage, ob ein Zertifikat unbemerkt abläuft, sondern wann. Und wenn es passiert, dann garantiert zum ungünstigsten Zeitpunkt.
Die nachhaltige Lösung: Das Management von Zertifikaten und Zugangsdaten automatisieren
Um sicherzustellen, dass dieses Problem nicht erneut auftritt, sollten Teams folgende Maßnahmen umsetzen:
- Automatisierte Erneuerung – wo immer möglich, sollten Zertifikate und Zugangsdaten automatisch erneuert werden. Dies sollte regelmäßig und kontrolliert geschehen, um sicherzustellen, dass alles reibungslos funktioniert.
- Monitoring von Ablaufdaten – um Überraschungen zu vermeiden, sollten Teams Monitoring-Mechanismen oder automatische Benachrichtigungen einrichten, die rechtzeitig vor Ablauf warnen.
- Regelmäßige Tests – automatisierte Integrationstests können sicherstellen, dass Zugangsdaten weiterhin gültig sind, und so unerwartete Ausfälle verhindern.
Das Ziel ist klar: Ein Ablaufdatum soll keine Notfallsituation mehr auslösen, sondern zu einem routinemäßigen Prozess werden – einem, der Sie an einem
Montagmorgen nicht kalt erwischt.
Wie sich dieses Problem langfristig vermeiden lässt
Genau mit solchen Herausforderungen arbeite ich regelmäßig mit Teams. Wenn du ähnliche Probleme erlebt hast oder deine Infrastruktur so aufstellen möchten, dass sie nicht mehr anfällig für Ausfälle durch abgelaufene Zugangsdaten ist, dann lass‘ uns sprechen.
Melden dich – ich werfe gerne einen Blick auf deine Systeme und erarbeite mit dir eine Strategie, die das Management von Zertifikaten und Zugangsdaten mühelos macht.
So geht’s weiter
Im nächsten Teil dieser Serie schauen wir uns das Szenario „Broken Code or Configuration“ an. Es beschreibt eine Situation, in der nach einer neuen Deployment-Änderung Fehler und Ausfälle auftreten, wobei eine schnelle Rollback-Option auf die letzte stabile Version hilft, den Schaden zu begrenzen und die Ursache in einer kontrollierten Umgebung zu analysieren.
Weitere Infos & Kontakt
Abgelaufene Zertifikate oder Zugangsdaten führen zu unerwarteten Ausfällen, die durch automatisierte Erneuerung, Monitoring und regelmäßige Tests künftig vermieden werden können. Wir zeigen dir, wie es geht – kontaktiere uns unter hello@qualityminds.de oder rufe uns an unter +49 911 660732011!
Dieser Blog Post ist Teil unserer mehrteiligen Serie in der wir typische Software Outages beschreiben und euch dabei helfen sie schnell zu beheben. Alle weiteren Posts findet ihr unter Vorwort: Wie Du das Chaos managest – Der richtige Umgang mit Software-Incidents | QualityMinds.
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